Rezension
Live in Mark Ronsons Londoner Zelig Studio aufgenommen, ist auch das zweite Album der Band um den Keyboarder und Beatbastler Devonne Harris alias DJ Harrison auf dem Gearbox-Label ein echtes Groove-Spektakel geworden. Daß Harris bevorzugt ein Rhodes Piano oder ein Hohner Clavinet spielt, sagt ja schon viel über die musikalische Ausrichtung der Formation aus: Deren Lieblingsjahrzehnt sind fraglos die 70er, wobei die 40 Jahre Jazzgeschichte seither keineswegs ignoriert werden. Bemerkenswert ist abermals, wie subtil diese Band den Funk zu transportieren weiß – eigentlich ein Paradoxon in diesem so ausdrücklich körperbetonten Genre. Allein die Leichtfüßigkeit, mit der Bassist Andrew Randazzo und Drummer Corey Fonville den Beat in „Camden Square“ fließen lassen – schon spektakulär gut! Die Leistungen von Gitarrist Morgan Burrs und dem zwischen Trompete und Tenorsax wechselnden Marcus Tenney darf man ebenfalls nicht verschweigen: Niemand hier übertreibt es in seinen Soli, stets steht der Ensemblesound im Vordergrund; Ziel ist offenbar immer die Erschaffung des perfekten Grooves… – Ausgabe für den japanischen Markt, mit „Obi“-Banderole. (2019/2021)