Rezension
Es war sein letztes amerikanisches Album: Websters Stil galt als veraltet in den wilden frühen 60ern, als die musikalischen Revolutionen bald stündlich stattfanden; er zog kurze Zeit später nach Europa und blieb dort bis zu seinem Tod 1973. Wer damals schon erkannt hatte, daß es auch zeitlose Musik gibt (so wie Impulse!-Chef Bob Thiele, der dem Veteranen ganz bewußt auf seinem sonst Avantgarde-orientierten Label ein Forum bot), konnte den 55jährigen Saxophon-Altmeister allerdings hier in absoluter Vollendung hören. Selten, wenn überhaupt jemals, war sein Ton schöner als in diesen hingebungsvollen Aufnahmen von „Someone To Watch Over Me“, „Over The Rainbow“ oder „Stardust“ – es ist, als habe Webster sich von seiner Heimat und ihrer Musiktradition verabschieden wollen… – Die Neuausgabe wurde von Ryan K. Smith gemastert! (1964/2024)