Rezension
Die legendäre Keimzelle der beiden wichtigsten Canterbury-Bands, Soft Machine und Caravan, hatte nie ein Album veröffentlicht; doch existieren etliche Demo-Aufnahmen aus den Jahren 1965 bis 1969. Deren frühe sind zwar nur für Musikologen interessant, doch spätestens 1968 (von ’67 gibt es leider keine Zeugnisse) wird die Sache interessant: Da finden Leute wie Kevin Ayers oder Robert Wyatt allmählich ihre eigene Sprache. Die späten Songs fanden ihren Weg zum Teil auch ins Repertoire der frühen Soft Machine (einer der bedeutendsten dieser Songs ist natürlich „Memories“!). Die Klangqualität dieser Raritäten ist äußerst unterschiedlich; zum Teil mußte offenbar auf Acetate zurückgegriffen werden – wenn’s also mal knistert, liegt das nicht unbedingt an der Preßqualität, man muß halt damit leben. Angesichts des Repertoirewertes dieser „Geburtsurkunde“ einer der spannendsten Szenen der britischen Pop-Historie sollte man das auch können. (2024)