Rezension
Daß ein Mensch wie Tamara Lindeman an der Welt verzweifeln muß, ist nachvollziehbar. Auf dem siebten Weather Station-Album verarbeitet sie eine tiefe psychische Krise, in die sie nach dem Vorgänger „How Is It That I Should Look At The Stars“ fiel. Entsprechend sind ihre Songs hier persönlicher, die filigranen Arrangements (was für eine großartige Band das doch ist!) wirken fragil – erweisen sich aber doch stets als tragfähig, auch für schwere Lasten. Ihre überwundene Depersonalisation mag das Hauptthema dieses abermals überragenden Albums sein. Wenn Lindeman aber am Ende von „Body Moves“ singt: „Look At This Mess“, muß man sich doch fragen, ob sie nicht den Zustand der Welt meint… (2025)