Rezension
So lange war es Usus, Paul McCartneys Wings-Alben runterzuputzen, allenfalls „Band On The Run“ gelten zu lassen. Je mehr Jahre vergingen, desto mehr fragte man sich: Warum eigentlich? Denn auch die „Run“-Nachfolger sind exzellente Popmusik. „Venus And Mars“ nahm McCartney mit einer um die Neuzugänge Jimmy McCulloch (Gitarre) und Geoff Britton (Schlagzeug) erweiterten Band auf; letzterer stieg allerdings noch vor Ende der Sessions wieder aus und wurde durch den Amerikaner Joe English ersetzt. McCartney war der Eindruck eines Band-Albums wichtig, weswegen er die Leadvocals denn auch mal an Denny Laine und McCulloch abgab. Dennoch ist es natürlich sein unverkennbares Songwriting, welches das Album prägt. Und es erstaunt immer wieder, wie dieser Mensch makellose Pop-Songs scheinbar aus dem Ärmel schüttelte. Daß er im Herzen immer ein Rock’n’Roller war, kann man an gar nicht so wenigen Stellen übrigens auch hier durchaus heraushören! – Miles Showell masterte die Jubiläumsausgabe im Halfspeed-Verfahren! (1975/2025)