Rezension
Wie die ganz langsam anschwellenden Synth-Flächen der instrumentalen Ouvertüre „Open Your Heart Or Die Trying“ den Boden bereiten für den Titelsong, in dem Win Butler dann barmt, wie es sonst nur Neil Young kann – das ist schon große Albumkunst. Die beherrschen Butler und Ehefrau Regine Chassagne bekanntlich perfekt; diesmal ist noch einer der größten Albumkünstler überhaupt als Produzent mit dabei: Daniel Lanois. Nach U2 klingt das Album aber trotzdem nicht. Gitarren kommen kaum vor, das Etikett „Elektropop“ mag dennoch nicht so recht haften. Ein Album zwischen den Stühlen, aber mit ausgezeichneten Songs wie „Year Of The Snake“ oder „I Love Her Shadow“, in denen sich die Eheleute ihrer Loyalität versichern nach den schwierigen zurückliegenden drei Jahren. Lieben werden es allerdings vor allem die Fans von „Reflektor“ und „Everything Now“ – die zu ihrer Zeit ja auch die Anhängerschaft spalteten… (2025)