Rezension
Der 1970 geborene Amerikaner Eric Whitacre war erst relativ spät zur "klassischen" Musik gekommen; in den Chor seines Colleges war er nur eingetreten, um Mädchen kennenzulernen. Doch es war dann die Musik, die er dort kennenlernte, die sein Leben von Grund auf veränderte. Mit Mitte Zwanzig war Whitacre bereits ein erfolgreicher Komponist – und sollte sich in den Folgejahren vor allem als Schöpfer von Vokalmusik einen Namen machen; es dauerte nicht lange, bis er mit älteren Kollegen wie John Tavener oder Arvo Pärt verglichen wurde. Der britische Chorleiter Stephen Layton und das 1986 von ihm gegründete Vokalensemble Polyphony erhoben Whitacre dann im Jahre 2006 sozusagen in den Adelsstand – mit einer weltweit Aufsehen erregenden und begeisterte Kritiken anhäufenden Veröffentlichung, die ausschließlich Whitacres Chorwerken gewidmet war. Sein (hier enthaltenes) "Water Night" war da zwar schon beinahe ein "Standard" in der Chorszene, doch mit diesem Album wurde sein Name dann auch einer breiteren, nicht selbst singenden Hörerschaft ein Begriff. Und in der Tat ist seine Meisterschaft des Schreibens für menschliche Stimmen – eingängig, dabei originär und vor allem: niemals kitschig oder banal – den oben genannten Meistern definitiv ebenbürtig. "Cloudburst" jedenfalls ist seither einer der erfolgreichsten Titel im Katalog des Hyperion-Labels… (2006/2025)