Der Geist von Buddy Holly und den Everly Brothers ist auch in diesen Songs präsent, allerdings längst nicht so deutlich wie auf dem üppig arrangierten Meisterwerk „Hollow Ground“ (2018). Max Clarke reduziert sich hier auf das Wesentliche: Gesang, Gitarre, kleine Rhythmusgruppe. Auch die Stimmung ist eine gänzlich andere, deutlich nüchternere – geht es in diesen Songs doch um den Zerfall des American Dream. Protestsongs sind es nicht, mehr sensible, mitfühlende Beobachtungen aus der Perspektive der Menschen, die den Traum nicht mehr träumen, sondern die rauhe Realität verwahrlosender Straßenzüge und leerstehender Shopping Malls akzeptiert haben. Man darf da schon an das eine oder andere akustische Springsteen-Album denken, auch wenn Clarke sich in seinem Songwriting an ganz anderen Meistern orientiert. Trotz der gedeckten Farben ist dieses Album im übrigen nicht weniger wundervoll als sein Vorgänger; mit seinem zarteren Tonfall ist es womöglich sogar das noch schönere… (2020)