Sie kennen sich schon lange; Banhart gehört ebenso wie etwa Joanna Newsom, Adam Green oder Harper Simon zu den Musikern, die sich gerne auf Georgesons Talent als Produzent und Tonmeister verlassen. In Banharts Fall geht die Beziehung allerdings etwas tiefer, denn beide entdeckten früh biographische Parallelen: Sowohl Banhart als auch Georgeson stammen aus esoterisch-hippiesken Elternhäusern, wuchsen mit gebatikten Kleidern, Health Food und Meditation auf. Der Soundtrack dazu waren die LPs des Windham Hill-Labels. Banhart und Georgeson planten schon lange ein gemeinsames Ambient-Album in diesem Geiste; die pandemische Pause gab ihnen die Zeit dazu. Das groß angelegte Instrumentalwerk (Stimmen kommen nur ausnahmsweise vor) „Refuge“ wäre damals allerdings höchst wahrscheinlich vom besagten Label abgelehnt worden: Zu anspruchsvoll! Durchaus zwar zum kontemplativen Hören gedacht und geeignet, doch komplex arrangiert und voller versteckter Details: Ein Meditationsalbum für alle, die dieses Genre bislang nur mit spitzen Fingern angefaßt haben. Ein echter Vergleich zum Rest von Banharts Diskographie bietet sich aufgrund der musikalischen Andersartigkeit nicht an, aber es ist wohl nicht falsch, dieses Album zu seinen besten zu zählen. (2021)