Rezension
Der 2012 verstorbene Multi-Bläser (auf allen Saxophon und Klarinetten-Tonlagen zuhause und obendrein ein überragender Flötist) hatte u.a. bei Sun Ra und McCoy Tyner gespielt, mit dem überragenden „It’s Not Up To Us“ hatte er 1966 seine eigene, unbedingt erkundenswerte Diskographie begonnen. „My Pure Joy“ war eine der letzten Veröffentlichungen auf Black Fire, 1995 mit dreijähriger Verspätung aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten des ambitionierten Labels erschienen, damals natürlich nur auf CD und so gut wie unbeachtet geblieben. Dabei entwirft Lancaster hier einen so klangfarbenreichen wie durchweg spannenden World Jazz, mit einer großartigen, überwiegend aus afrikanischen Musikern bestehenden Band um den nigerianischen Bassisten Tunde Kuboye im Rücken. Ein visionäres Konzept aus dem von Lancaster mitgeprägten Deep Jazz der Philadelphia-Schule und Afro-Beat, das mit dieser Neuveröffentlichung endlich (wieder)entdeckt werden kann. Es lohnt sich! (1995, rec. 1992/2021)