Rezension

Wenn beim zweiten Dirty Knobs-Album der einstige Heartbreakers-Gitarrist seinen Namen vorangestellt hat, so ist das nicht nur eine Marketing-Entscheidung: Versteckte Campbell sich beim raubauzigen Debüt noch hinter der Band-Fassade, so ist dies nun eindeutig sein Album, als Sänger, als Songwriter, als Co-Produzent (mit abermaliger Unterstützung von George Drakoulias) und als Gitarrist sowieso. Deutlich klarer sind die Konturen, weniger „garagig“ der Sound, elaborierter die Arrangements. Grandios etwa die flirrenden Streicher, die „Cheap Talk“ abheben lassen: Nicht der einzige Song hier, der auch auf einem Tom Petty-Album zu den Highlights gezählt hätte! Daß Campbell als Bandmitglied immer ein guter Griff ist, ist kein Geheimnis, das wissen nicht nur Bob Dylan, Don Henley oder Stevie Nicks. Dies aber ist sozusagen sein „Freischwimmer“ als Solokünstler, mit 72. Ein neues Kapitel in seiner Karriere – es verspricht spannend zu werden! (2022)