Die derzeit vermehrt erscheinenden Konzertmitschnitte machen das weitgehend Livemusik-freie Jahr 2020 immerhin etwas erträglicher. Dieser hier, aufgenommen am letzten Tag des London Jazz Festivals 2018, begeistert ganz besonders. Williams ist fraglos einer der besten und innovativsten Jazzdrummer des Planeten, und es ist phantastisch, diese LP mehrmals nur auf das Schlagzeug konzentriert zu hören – wiewohl sich der alte Ensemblehase Williams natürlich nicht in den Vordergrund spielt, den überläßt er den beiden brillanten Saxophonisten John O’Gallagher (Alt) und Josh Arcoleo (Tenor); gelegentlich auch mal seinem Bassisten Sam Lasserson. Aber wie Williams dabei mit seinen Mitmusikern kommuniziert, deren solistische Ausflüge nicht nur rhythmisch, sondern wirklich musikalisch unterstützt, das ist schon stupend. Die neun Kompositionen dieses Albums stammen übrigens allesamt von Williams selbst und sind so abenteuerlich wie originär. Zeitgenössischer Jazz auf Sternstundenniveau. (2020)