Schon legendär ist der Moment, da der Boss höchstselbst zu The Gaslight Anthem auf die Bühne kam (Glastonbury Festival 2009). Für Springsteen muß das ein bißchen wie ein Jungbrunnen gewesen sein: Brian Fallon ist ja beinahe so etwas wie sein jüngeres Selbst, stimmlich wie als Erzähler. Doch sind The Gaslight Anthem keine E-Street-Kopie (nicht daß das strafbar wäre, zumal wenn es in solcher Qualität dargebracht wird!). Man hört ihnen auch auf dem dritten Album immer noch das vorwärtsstürmende, spontane Element des Punkrock an, von dem sie ursprünglich kommen (man höre etwa „Stay Lucky“). Diese Songs springen einen an, und sie lassen einen auch nicht mehr los. „American Slang“ ist eine Platte, bei der man mehrmals zum Verstärker rennt, um sie noch ein bißchen lauter zu machen. Und eine Platte, von der man gleich mehrere Exemplare kaufen sollte. Erstens, weil man das erste bald durchgespielt haben wird – zweitens, weil man das Bedürfnis haben wird, sie jedem Rockmusik hörenden Bekannten zu schenken. Das hier ist beinahe so, als würde man zum ersten Mal „Burn To Run“ hören. (2010)