Zwar nicht ihr Debüt (das erschien bereits 2003 noch unter ihrem Mädchennamen Imelda Clabby), jedoch das Album, mit dem die irische Rockabilly-Queen weltweit bekannt wurde – in ihrer Heimat führte das Album sogar die Popcharts an, was für eine Platte mit Musik, wie sie vor ungefähr einem halben Jahrhundert aktuell war, durchaus bemerkenswert ist. Aber Imelda May hat auch deutlich mehr zu bieten als Nostalgie: Wenn Billie Holiday zwanzig Jahre später zur Welt gekommen wäre, hätte sie womöglich so geklungen. Es geht um Ausstrahlung, um Blues-Verständnis – und auch um eine überwältigende Körperlichkeit, die selbst auf Schallplatte spürbar ist. Dazu eine Band, um die sich auch die Großen des Rock’n’Roll von einst geprügelt hätten (allein Al Gares Kontrabass im Opener „Johnny Got A Boom Boom“!). Die Zutaten hier mögen jahrzehntealt sein – doch das Ergebnis klingt kaum weniger abenteuerlich als die ersten Singles von Elvis, Buddy Holly, Gene Vincent oder Chuck Berry. Wobei sich May nicht scheut, etwa in „Meet You At The Moon“ noch einmal zwei Dekaden zurückzugehen – und als Jazz-Chanteuse genauso überzeugend wirkt! (2007/2016)