Es ist ein Zufall, daß Gilmours viertes Soloalbum so bald nach seinem endgültigen Schlussstrich unter das Kapitel „Pink Floyd“ erscheint; natürlich arbeitete er bereits seit Jahren daran – und manche der ursprünglich 35 dafür aufgenommenen Songs haben weit ältere Ursprünge. Zehn sind schließlich übriggeblieben, fünf davon mit Texten seiner Schriftsteller-Ehefrau Polly Samson. Unter den anderen fünf sind drei Instrumentals, und das sind – womit nichts gegen Samson gesagt werden soll, wirklich nicht! – nicht die schlechtesten: Denn natürlich ist es ja vor allem dieser unnachahmliche, schwelgerische, ja erhabene Gitarrensound, den man von diesem Mann hören will, wieder und wieder. Auf „Rattle That Lock“ gibt es eine Menge davon, und – höchst erfreulich – der musikalische Rahmen ist weitestgehend kitschfrei. Das ist wohl Partnern wie Phil Manzanera und Brian Eno zu verdanken, deren Gefühl für Proportionen doch ziemlich verlässlich ist. Und „A Boat Lies Waiting“, Gilmours Tribute-Song an seinen Freund und Ex-Bandkollegen Richard Wright, ist mit den Gesangsharmonien von Graham Nash und David Crosby sicherlich einer der ergreifendsten Post-Floyd-Momente nicht nur in Gilmours Diskographie. – Klappcover mit 16seitigem Booklet. (2015)