Ein mit großer Spannung erwartetes und lange vorbereitetes Debüt: Sampha Sisay arbeitete mit SBTRKT und Jessie Ware, seine weiche Soulstimme veredelte bereits Alben von Kanye West, Drake, Solange Knowles und Frank Ocean. Nun arbeitet der als Songwriter, Pianist/Keyboarder und Produzent nicht minder begabte Vokalist erstmals auf Albumlänge unter eigenem Namen, und das Ergebnis rechtfertigt sämtliche Vorschußlorbeeren. Sampha präsentiert einen so spannenden wie eingängigen Elektro-Soul, einerseits innovativ bis beinahe avantgardistisch, andererseits auf den Traditionen (Motown!) fußend und auch Platz für die afrikanischen Wurzeln lassend („Kora Sings“, einer der Höhepunkte des Albums). Seine Stimme erdet dabei stets auch die experimentelleren Tracks – so merkt man im ersten Anlauf oft gar nicht, wie weit sich Sampha in seinen Arrangements aus dem Fenster lehnt. Dies darf man schon jetzt zu den wirklich wegweisenden Alben dieser Pop-Dekade zählen. (2017)