Spät im Leben erst begegneten sich der Everything But The Girl-Mastermind Ben Watt und das Gitarrengenie Bernard Butler. Doch bereits die erste Zusammenarbeit zeitigte ein exzellentes Album („Hendra“, 2014). Höchsterfreulich also, daß die beiden beschlossen haben, die Kooperation zu vertiefen und jenem Pop-Meisterstück gleich noch eines folgen zu lassen. Noch deutlicher als auf dem Vorgänger kontrastieren dabei Watts Songwriting-Eleganz, in welcher die Liebe zum Jazz und zum britischen Folk immer wieder aufscheint, und sein weicher Gesang (nicht nur in „Winter’s Eve“ an Jackson Browne erinnernd) zu Butlers erdigen Gitarren-Sounds, die näher an, sagen wir, Crazy Horse sind als an späten Fleetwood Mac. Es ist aber genau diese Portion Dreck (und Butler ist ein Meister der Dosierung!), die Watts Songs zum Leben erweckt, sie zu etwas Großartigem macht. Und als etwas anderes kann man auch „Fever Dream“ kaum bezeichnen… (2016)