Rezension
Zwar hat das einstige Blues-Wunderkind, das mit 15 Jahren sein Debütalbum veröffentlichte, mittlerweile auch die Mitte Dreißig überschritten, aber immer noch bringt man seine Gesichtszüge nur schlecht mit seiner Stimme zusammen: Ein wettergegerbtes Organ, das aggressiv, wild, auch gehetzt-animalisch klingen kann, das jedenfalls offenbar erschaffen wurde, um Blues Rock der härteren Gangart zu singen. Von dem gibt es auf Langs siebtem Studioalbum eine satte Portion, und auf sehr hohem Niveau – vor allem aber mit einer Menge Soul, nicht nur in Langs Stimme, man spürt den Vibe auch im instrumentalen Sektor. Was man ebenfalls spürt, etwa in Langs Gitarren-Attacken, ist eine Menge Wut. „Signs“ ist nämlich kein nostalgisches, sondern ein sehr aktuelles Album, eine unsichere, gefährliche Gegenwart reflektierend und kommentierend. Was der ursprüngliche Blues natürlich immer schon tat, aber zwischenzeitlich von manchen vergessen wurde… (2017)