Rezension
Eine Wiedervereinigung besonderer Art. Erstens hatte niemand damit gerechnet, zweitens war sogar Ur-Sänger Malcolm Mooney dabei; drittens aber, weil dies das Gegenteil einer Nostalgie-Veranstaltung ist. „Rite Time“ ist weder eine Rückkehr zu den frühen Meisterwerken noch ein Anknüpfen ans Spätwerk; es zeigt die Band in einer gänzlich neuen Phase (so man bei einem einzelnen Album denn davon sprechen kann). Geprägt wird das Album von einem trockenen Funk-Groove, der die abstrakten Song-Skulpturen erdet. Der Sound ist schlank, sparsam und extrem präzise – und nebenbei spielt der Humor eine größere Rolle denn je, ohne aber aufdringlich zu wirken. Ein in jeder Beziehung bemerkenswertes Nachwort zur Diskographie, nicht weniger gehaltvoll als etliche ihrer spannendsten Kapitel. (1989/2014)