Rezension
Nachdem sowohl Moses Boyd als auch Binker Golding zwischenzeitlich überragende Soloarbeiten abgeliefert haben, ist es nun an der Zeit für ein neues gemeinsames Werk – auf dem die beiden nicht nur abermals den Terminus „Deep Jazz“ neu definieren, sondern durch Einbeziehung des Elektronik-Musikers Max Luthert auch ein gänzlich neues Kapitel aufschlagen. Denn Lutherts Loops, Drones und Verfremdungen machen etwas mit der Musik, was mit dem Terminus „Ambient“ nur sehr unzureichend beschrieben ist, denn natürlich ist das hier nicht „Music For Airports“, sondern immer noch den Hörer herausfordernder, freier, nicht selten stürmischer Jazz. Der hier allerdings hypnotischer denn je wirkt, den Hörer in einen kaum entrinnbaren Bann zieht: „Feeding The Machine“ könnte man als durchaus psychedelisches Album bezeichnen, wobei es den Begriff auf eine neue Stufe hebt. Wirklich adäquat beschreiben läßt es sich kaum, die Erfahrung, es zu hören, muß man selbst machen. Ein weiterer Beleg für die Behauptung, daß Jazz derzeit so aufregend und relevant ist wie lange nicht! (2022)