Rezension
Nach einigen EPs als Teil des Dream Pop-Duos Superstar nahm Esther Edquist 2016 erstmals einige Songs solo unter dem Moniker Sweet Whirl auf, wobei sie sich nur auf dem Bass begleitete. Mittlerweile läßt sie auch etwas vielfältigere Arrangements zu; sparsam sind die Instrumentierungen aber immer noch. Was den Blick freihält auf ein fürwahr bemerkenswertes Songwriting-Talent! Die Songs der Australierin erobern gleichermaßen Hirn und Herz, sind ehrlich und unprätentiös und von perfekt ausgewogener Architektur. Gelegentlich blitzt ihre Jazz-Informiertheit kurz auf, was Vergleiche zu Joni Mitchell nahelegt; allerdings mehr zum eher frühen Schaffen der großen kanadischen Kollegin, bevor diese Tendenz in den Vordergrund rückte. Zeitlos, klassisch und definitiv meisterlich – und obendrein vergoldet von einer der angenehmsten Frauen-(nicht: Mädchen-)stimmen seit Längerem. (2020)