Es ist nicht nur die abermals sagenhafte Qualität der Aufnahme, obwohl die den Eindruck natürlich verstärkt. Aber der eigentliche Grund, warum man das Gefühl hat, Doug MacLeod sei wirklich da und spiele nur für einen selbst, das ist der 72jährige Musiker selbst. Seine Ausstrahlung, seine Songs, die auch mal sehr private und persönliche Themen verhandeln, sein wunderbar ökonomisches Spiel, in dem es nie eine Note zuviel gibt. Es gibt, gleich welcher Hautfarbe, nicht mehr viele Menschen, die den Blues so spielen können wie Doug MacLeod. Daß er das weiß, zeigt er in „Mr. Bloozeman“, einer humorigen Abrechnung mit übervirtuosen Kollegen, „spewing a lot of empty notes“. Arroganz freilich ist ihm fremd, ihm geht es dabei nur um Authentizität. Und, natürlich, um den Blues. Die anderen elf Songs zeugen davon. (2018)