Rezension
Trotz des Etikettenschwindels (das suggerierte Superstar-Trio hat es nie gegeben; die LP besteht aus einer Seite Kooper/Bloomfield und einer Seite Kooper/Stills) eine der bahnbrechenden Platten der Ära. Mit „Super Session“ löste sich der Rock’n’Roll endgültig vom Drei-Minuten-Single-Format und zog als improvisierte, anspruchsvolle Instrumentalmusik mit dem Jazz gleich. Tatsächlich gibt es nur wenige zeitgenössische Alben, die nach ca. 40 Jahren ohne jede 60’s-Nostalgie-Gefühle hörbar sind und im Gegenteil sogar gereift (und völlig zeitlos) klingen. Das gilt durchaus für beide Seiten der LP, so unterschiedlich sie stilistisch auch sein mögen (der für den während der Produktion erkrankten Mike Bloomfield eingesprungene Stephen Stills drückt seinem Teil natürlich seinen typischen Westcoast-Stempel auf). Wie unglaublich gut etwa die elfminütige Stills/Kooper-Fassung von Donovans „Season Of The Witch“ ist, erkennt man heute vielleicht sogar besser als bei Erscheinen des Werkes. Große Klasse, großer Klassiker. (1968/2008, Pressung aktuell)