Mark Olson ist nach der gelungenen Reunion mit seinem früheren Jayhawks-Partner Gary Louris wieder allein. Nach genauer Zählung ist es erst sein zweites echtes Soloalbum (nach „Salvation Blues“ von 2007), sonst trat er immer mit Band auf. „Many Colored Kite“ ist ein nachdenkliches, sepiafarbenes Album; Olson meditiert über die Natur der Menschheit und der Liebe, läßt Kindheitserinnerungen Revue passieren, es geht um Hoffnungen, Versprechungen, Glaube. Dabei schwingt in seiner Stimme eine leichte Brüchigkeit mit, symbolisch für die Zerbrechlichkeit der wirklich wichtigen Dinge. Doch schwermütig ist ihm das Album dennoch nicht geraten: Sein Songwriting ist immer noch leichtfüßig, und die Sonne, die man etwa von seinen früheren LPs mit den Original Harmony Ridge Creek Dippers kennt, bricht immer mal wieder durch. Das sind dann Glücksmomente besonderer Art. Ein besonders schöner: Wenn Vashti Bunyan in „No Time To Live Without Her“ mehr angedeutete als ausgeführte Harmonien beisteuert. Ein ganz ruhiger Song, wie die meisten hier – aber von stiller Größe. (2010)