Rezension
Der Albumtitel sorgte schon im Vorfeld für reichlich Verwirrung. Aber nein, Europas Vorzeige-Bluesmusiker hat sich nicht für ein elektronisches Dance-Projekt zu Verfügung gestellt. „Remixed“ wurden nur Bilder, nämlich solche von den Salzburger Festspielen, zu denen der Hugo von Hofmannsthal-Klassiker gehört wie die Faust zum Auge: Regisseur Hannes Rossacher puzzelte aus neun Jahrzehnten „Jedermann“-Aufzeichnungen eine spannende Collage. Deren Faszinationskraft ist allerdings nicht zuletzt dem Soundtrack zu verdanken, und der, genau, stammt von Hans Theessink. Der einfach das macht, was er immer macht, allerdings hier zu besonders schön und passend zum Thema ausgewählten Songs von u.a. Tom Waits, Johnny Cash („The Man Comes Around“ ist beinahe so grandios wie vom alten Man in black), den Stones („No Expectations“ und, als Akustik-Nummer mit Theessinks Bassbariton besonders gelungen, „Sympathy For The Devil“!), Nick Lowe („The Beast In Me“) und Hank Williams („The Angel Of Death“). Fast ist man geneigt, von Theessinks bestem Album zu sprechen; für Akustik-Blues-Liebhaber ist das allemal Pflicht. Und die Aufnahme ist gewohnt erstklassig! (2011)