Es war Wanda Landowska gewesen, die Pionierin des Cembalos, die die Klaviermusik der vorklassischen Zeit zurück auf das ihr zugedachte Instrument gebracht hatte. Der 1931 geborene Kolumbianer Rafael Puyana studierte acht Jahre (bis zu ihrem Tod) bei der großen alten Dame und war wohl ihr bedeutendster Schüler – als Interpret ebenso wie als Weitergeber ihres Wissens über alte Musik, denn er unterrichtete später selbst – Christopher Hogwood etwa zählt zu seinen Schülern. „The Golden Age Of Harpsichord Music“ ist ein von ihm selbst zusammengestelltes (und im Covertext profund kommentiertes) Programm, das die Glanzzeit des Instruments (bzw. seiner nahen Verwandten) vom frühen 16. bis zum späten 18. Jahrhundert umreißt: Werke aus anonymen Sammlungen, von William Byrd und John Bull, Louis Couperin, Domenico Scarlatti und anderen, bis zur spanischen Cembalo-Schule, hier durch Mateo Albéniz (1760 – 1831) vertreten. Ein musikalisches Dokument ersten Ranges, und unter dem Repertoire-Aspekt fraglos zu den bedeutendsten LPs im Mercury-Katalog zählend – obendrein in klanglicher Hinsicht immer wieder beeindruckend! Die Speakers Corner-Wiederauflage steht selbst einem Mono-Original in Sachen Klangfülle und Dynamik in nichts nach, im Gegenteil… (1962/2008)