Auch diese Sonorama speist sich teilweise aus den Sessions vom 29.9.1961, vier der sechs Tracks wurden allerdings bereits anderthalb Jahre früher aufgenommen. Auch hier konnte Müller bereits zeigen (bzw. daran erinnern), daß er im Grund seines Herzens ein echter Jazzer war. Das von Helmut Brandt komponierte „Blues In Studio 7“ ist ebenso ein Genre-Glanzlicht wie Peter Sandloffs Titelstück, Klaus Wüsthoffs „Ouverture In Jazz“ oder die kongenialische Ellington-Adaption „Caravan / C-Jam Blues“. Was diese kleine Scheibe zum absoluten Repertoire-Knaller macht, sind allerdings doch die beiden 61er-Nummern: Für die gesellte sich nämlich eine damals nicht ganz unbekannte Sängerin zum Orchester, deren Namen man auch eher mit ganz anderer Musik assoziiert – er lautet Caterina Valente! Hier steuert sie zu der faszinierenden Laurindo Almeida-Bearbeitung von Gabriel Faurés „Pavane“ und dem von Müller selbst arrangierten japanischen Volkslied „Sakura, Sakura“ ihre allen Anforderungen gewachsene Stimme bei. Eigentlich unglaublich, daß solche Juwelen über ein halbes Jahrhundert in irgendeinem Schallarchiv herumlagen… (2018)