Rezension
Seit 2016 ist der amerikanische Saxophonist Chefdirigent der WDR-Big Band, seit vielen Jahren eines der besten großen Jazz-Ensembles nicht nur Europas. Nun hat Mintzer sozusagen die Situation schamlos ausgenutzt und ein Soloalbum mit dem Orchester als „Begleitung“ aufgenommen. Die Anführungszeichen muß man setzen, denn natürlich ist die Band viel mehr. Mintzer, von dem nicht nur alle Kompositionen stammen, sondern auch die Arrangements, läßt seine Band strahlen – und läßt ihren exzellenten Solisten (etwa die Saxophonisten Paul Heller, Johan Hörlén und Karolina Strassmayer, die Trompeter Ruud Breuls und Andy Haderer, Posaunist Andy Hunter oder Pianist Billy Test) großzügig Raum. Das Ergebnis ist nicht nur ein grandioses Big Band-Album, sondern auch ein echter Gipfelpunkt in Mintzers langer Diskographie, sei es solo oder mit den Yellowjackets. Der britische Musikjournalist Frank Griffith (London Jazz News), ein ausgewiesener Mintzer-Kenner und -Fan, nennt es gar „his finest work to date“. (2021)