Die Philly Soul-Streicher, das Vibraphon-Solo im Opener „Love Will Work It Out“: Es dauert nicht lange, bis man dieses Album liebt. Im Folgenden taucht die Band noch tiefer in die Disco-Ära ein, gerne auch mit dezentem Jazz-Touch, was der Funkiness die Krone aufsetzt. Teddy Pendergrass, Earth, Wind & Fire, The Temptations und die Isley Brothers lassen grüßen, aber auch diesmal ist die (nun eine knappe Dekade nach vorne gerückte) Retro-Verkleidung eben nur das: ein Kostüm. Es geht eben nicht um Dancefloor-Hedonismus; wer das Album eskapistisch nennt, hat es nicht verstanden: Auch Durand Jones und seine Crew reihen sich ein in die beträchtliche Schar der Künstler, die mit ihrer Musik und ihren Botschaften, die Risse zu kitten suchen, die erst ein fataler Präsident, dann Covid-19 ihrer Gesellschaft zugefügt haben. Es geht auf diesem Album vor allem darum, sich die Hände zu reichen, den Wert von (echten) Freundschaften und Miteinander zu erkennen. Daß sich das auf rein musikalischer Ebene auch ganz großartig, um nicht zu sagen: perfekt anhört, kann man der Band kaum zum Vorwurf machen. Die ihren Ruf, zu den besten popmusikalischen Formationen zu gehören, hier im Übrigen sehr eindrucksvoll bestätigt! (2021)