Rezension
Beide Musiker haben am 22. Dezember Geburtstag – bei exakt 22 Jahren Altersunterschied. Ein schöner Zufall, der dem gemeinsamen Projekt den Namen gab. Sowohl der 1962 auf Guadeloupe geborene Saxophonist wie der Pianist (Jahrgang 1984, Martinique) sind in ihrer jeweiligen Generation zentrale Figuren des afro-karibischen Jazz, und dem gilt auch das gemeinsame Album – allerdings unter für das Subgenre sehr ungewöhnlichen Bedingungen, nämlich gänzlich ohne Percussion. Der Groove, die rhythmische Komplexität: Dennoch vorhanden, spürbar in diesen puristischen Dialogen von Saxophon und Klavier. Von ferne Grüßen dabei die Musik Westafrikas, die französischen Impressionisten, gelegentlich gar der Ferne Osten. Absolut außergewöhnlich, von tiefer Schönheit – und für aufgeschlossene Jazzhörer eigentlich eines der Must-Have-Alben dieses Jahrgangs! (2025)