Rezension
Auf dem vorangegangenen „Everything Harmony“ hatten sich die d’Addario-Brüder weit vorgewagt, bis in die späten 70er, frühen 80er gar. Jetzt sind sie wieder mitten im Jahre 1966, bei „Pet Sounds“ und „Revolver“, aber es fühlt sich nicht nach Rückschritt an, denn Michael und Brian werden einfach mit jedem Album besser, verstehen die Visionen ihrer Vorbilder nun vollkommen und erschaffen daraus Musik, die zwar historisch eindeutig einzuordnen ist, aber doch so viel mehr ist als bloße Reproduktion. Das hat auch der jedweder Nostalgie sonst eher fernstehende, Avantgarde-nahe Sean Ono-Lennon erkannt, sonst hätte er sich nicht als Produzent für „In The Eyes Of The Girl“ angeboten (konsequenterweise sind die Fab Four hier tatsächlich einen Ozean entfernt, der Song ist eine tausendprozentige Beach Boys-Hommage). Für den Song alleine lohnt sich das Album. Der vermutlich beste kommt allerdings erst gegen Ende: „I Should’ve Known Right From The Start“, komplett akustisch arrangiert und ein vollkommen eigenständiges Stück 60’s-Pop von atemberaubender Perfektion. (2024)