Rezension
Zu dem Stammtrio des italienischen Pianisten (bestehend aus US-Bassist Thomas Morgan und dem brasilianischen Drummer João Lobo, die beide seit über zehn Jahren mit Guidi spielen) gesellt sich auf diesem Album ein überraschender Gast. Denn der amerikanische Saxophonist James Brandon Lewis scheint mit seinem expressiven, vom Gospel kommenden Ton nicht unbedingt ein selbstverständlicher Partner für die introvertierten Improvisationen des Guidi-Trios zu sein. Lewis spielt auf vier der sieben Stücke, die entsprechend zu den drei reinen Trio-Tracks im Kontrast stehen. Wobei die Begegnung jedesmal aufs Neue fasziniert! Lewis ist durchaus in der Lage, den lyrischen Tonfall des symbiotischen Trios zu treffen, doch wenn er sich steigert, ist jenes auch in der Lage, ihm in ungewohntes Terrain zu folgen – und genau darum geht es auf diesem Album, das seinen Titel ja nicht zufällig trägt: Um neue Ausdrucksmöglichkeiten und Perspektiven. Sehr spannend, dies mitzuerleben! (2024)