Rezension
War es auf dem letzten Album der Pop der späten 70er und frühen 80er, aus dem Annie Clark ihre Inspiration zog, so sind es diesmal die 90er – aber in ihrer ganzen Bandbreite: PJ Harvey, Portishead, Tori Amos sowieso, aber auch Nirvana und Nine Inch Nails und durchaus auch die innovative Clubszene der Dekade. In äußerst spannenden Kombinationen; überwältigende Melodien und Industrial-Attacken gehen Hand in Hand. So wie, auf thematischer Ebene: Der Tod und die Liebe, Dystopie und Trost. Es sind oft krasse Bilder und krasse Sounds, geschönt wird nichts – und doch wird man unwillkürlich angezogen, über das ganze Album hinweg. Welches Clark diesmal übrigens zur Gänze selbst produziert hat. Es hätte auch niemand besser gemacht. Es gibt nur eines, was wirklich schade ist (Clark kann nichts dafür): Daß es zu „Violent Times“ keinen James Bond-Film gibt. Was für ein Theme Song wäre das gewesen. (2024)