Rezension

2016 veröffentlichte das Avantgarde/Ambient-Trio aus Nils Frahm, Frederic Gmeiner und Sepp Singwald gleich zwei hervorragende Alben – man hatte durchaus Anlaß, auf eine baldige Fortsetzung zu hoffen. Acht Jahre hat es nun doch gedauert, dafür haben wir es aber auch mit einem sehr besonderen Werk zu tun. Gewidmet ist es dem kaum bekannten Sound-Visionär Herbert Laszlo Laser, der bereits in den 1960ern Jazz und elektronische Musik zusammendachte (er nannte das Konzept „Laserjazz“) und eigens dafür ein hochkomplexes Instrument namens Synthar konzipierte und baute. Frahm, Gmeiner und Singwald hatten durch Zufall eines von Lasers seltenen Konzerten auf einem Berliner Musikfestival erlebt, auf dem dieser durch eine Fehlfunktion seines Instruments fast umgekommen wäre – Laser allerdings spielte bis zum Ende des Sets weiter. Das sehr poetische, dabei aber auch durchweg sehr spannende „All Good?“ (dessen Songtitel zusammen einen Satz aus einem der raren Interviews mit dem Künstler ergeben) ist nun eine Art Denkmal für diesen erstaunlichen Überzeugungstäter, dem Zeit seines Lebens (er starb im Jahr der beiden ersten Nonkeen-LPs) die Anerkennung versagt blieb. (2024)