Rezension
Zum 50. Jahrestag der Fertigstellung von Ginsbergs Gedichtzyklus (von 1965 bis 1971 entstanden und 1973 veröffentlicht; der Beat-Poet erhielt den National Book Award dafür) wurden Musiker aus verschiedenen Generationen und unterschiedlichsten Genres damit betraut, ausgewählte Gedichte zu vertonen. Auf der endlich erscheinenden Vinylversion sind zwar nur 13 der 21 Titel der CD, doch kann man sich über die Auswahl nicht beklagen: Scanner, Shintaro Sakamoto, Thurston Moore & Lee Ranaldo, The Fugs-Legende Ed Sanders, Grateful Dead-Drummer Mickey Hart, Howie B, Angélique Kidjo, Bill Frisell, Andrew Bird, Devendra Banhart und Yo La Tengo sind immerhin dabei. Die Ergebnisse sind so faszinierend wie jeweils einzigartig, gleich, ob Ginsbergs eigene Stimme zu hören ist (er hatte sie damals auf einer UHER-Bandmaschine, die ihm Bob Dylan besorgt hatte, selbst eingelesen) oder die des jeweiligen Musikers. Sprachlich natürlich sowieso überwältigend, auch nach einem halben Jahrhundert. (2022)