Rezension
Ein echtes Solo-Album war das Debüt des französischen Bassisten, der seit den 60ern nicht nur neben Landsleuten wie Jean-Luc Ponty oder Michel Portal, sondern auch mit einer Vielzahl amerikanischer Jazzgiganten von Donald Byrd bis Dexter Gordon zu hören war. Texier spielt auf diesem Album alles selbst: Arabische Oud, Flöte, Cello, und natürlich akustischen wie elektrischen Bass, auch der (übrigens sehr angenehme) wortlose Gesang stammt von ihm selbst. Nach einem Overdub-Stückwerk klingt „Amir“ aber überhaupt nicht, sondern im Gegenteil ganz außerordentlich organisch und musikalisch. Daß der heute 75jährige Texier sich frühzeitig für Weltmusik interessierte und überhaupt ein außerordentlich aufgeschlossener Mensch ist, läßt sich hier ebenfalls nachempfinden. Sehr lohnende Wiederentdeckung, weit entfernt von jedem Klischee über Bassisten-Platten! (1975/2019)