Rezension
Der Titel war Programm. Mit der Rolle als Protestfolk-Ikone unzufrieden, schrieb Dylan Songs über Leben & Liebe, vor allem aber über sich selbst. Ziemlich meisterliche: „All I Really Want To Do“, „Spanish Harlem Incident“, „Chimes Of Freedom“, „To Ramona“, „Ballad in Plain D“, „It Ain’t Me, Babe“ – kaum ein Song, der nicht zum Standard wurde. Spätestens hier hätte bereits jeder merken können, daß dieser junge Songwriter nicht auf ein Genre festzulegen war: Was man bislang unter Folk verstand, hatte Dylan mit diesem Album (seinem wohl intimsten überhaupt) bereits hinter sich gelassen. Auf dem nächsten machte er dann Nägel mit Köpfen und stöpselte seine Gitarre ein. – Die MFSL-Mono-Edition dürfte bislang so etwas wie die Ideal-Ausgabe des Albums darstellen. Es ist nicht nur der Klang an sich: Die auf einem Dylan-Album wohl einzigartige gelöste Atmosphäre (das Album wurde in nur einem Tag aufgenommen, Dylan scherzt, lacht, verspielt sich auch mal) wird wesentlich erlebbarer! (1964/2018, Pressung aktuell)