Rezension
Die Verbindung der US-Klavierlegende mit dem Venus-Label bestand kaum zwei Jahre und hätte sicherlich viel länger Bestand gehabt – doch keine zwei Monate nach der Session zu seinem dann bereits posthum erschienenen letzten Studioalbum (dem dritten für Venus) starb "Sir" Roland Hanna überraschend an einer Virusinfektion. Dieses finale Werk brachte ihn immerhin noch einmal mit einer spektakulären Rhythmussektion zusammen, beides Altmeister derselben goldenen Jazz-Generation wie der 1932 geborene Hanna. Auch das Repertoire ist bemerkenswert, handelt es sich doch durchweg um Klassik-Bearbeitungen, vom titelgebenden Fauré-Lied über Musik von u.a. Mozart, Schubert, Chopin, Borodin, Dvorak und Mahler – so raffiniert ins Jazz-Idiom übertragen, daß man nur bei guter Kenntnis der Originale überhaupt bemerken wird, daß es sich nicht um Standards aus dem Great American Songbook handelt… Definitiv ein Glanzlicht des Venus-Katalogs, hier erstmals vollständig auf Vinyl! (2002/2025)






