Die Synth-Pop-Formation aus Baltimore gibt sich auf ihrem sechsten Album vielseitiger denn je. Man braucht eine Weile, um zu registrieren, woran einen der Opener „Glada“ erinnert: Das könnte fast ein älterer Lambchop-Outtake sein. Nicht nur hier zeigt Ausnahmesänger Samuel T. Herring sein vokalistisches Gestaltungstalent. Andernorts kann er der Eignung seiner Stimme für Soul freien Lauf lassen, ohne daß die Band ihr angestammtes Idiom verlassen müßte. Zwar gibt es hier mehr langsame, teils gar intime Songs als auf irgendeinem anderen Album der Band, aber nach wie vor können sie bei Bedarf auch die Disco-Tür weit aufstoßen. Nicht, daß an der bisherigen Diskographie irgendetwas ernsthaft zu bekritteln wäre – nach diesem Höreindruck muß man aber fast davon ausgehen, daß sie noch sehr viel spannender werden könnte. Von hier aus stehen dem Trio sehr viele Wege offen. (2021)