Man ist ja angesichts der steten Aktivität der Montreal-Szene um das Constellation-Label fast überrascht, daß deren Flaggschiff nun erst beim fünften Album angekommen ist. Andererseits sind GYBE-LPs auch ausnahmslos von einer Dichte, daß ein höherer Output kaum zu verkraften wäre. Für „Asunder“ trifft das mehr denn je zu: Die vier Stücke dieser Quasi-Suite stammen ursprünglich aus einem selbst für diese Band exzessiven Monster-Werk mit dem treffenden Namen „Behemoth“, dessen Bühnen-Fassung für die Albumversion auf ca. 40 Minuten verdichtet wurde (seit dem Debüt ist das übrigens das erste GYBE-Album, das mit einer LP auskommt!). Das Ergebnis ist von einer Gewalt, die immer wieder an Black Sabbath erinnert, über deren musikalischen Horizont aber natürlich nicht nur meilenweit, sondern beinahe unendlich hinausgeht. Düstere Drone-Psychedelia, asiatische Motive, mikrotonale Avantgarde: Nichts, womit man nicht rechnen müßte. Und mit einer konzentrierten Kraft vermittelt, die überwältigt und (je nach Gemütslage) fraglos auch überfordern kann… (2015)