Rezension
Als Iverson Minter anno 2012 kurz vor seinem 80. Geburtstag starb, verlor die Welt einen der letzten Alten Meister des Blues. Minter, der aufgrund seiner Vorliebe für eine bestimmte Chilisauce und seines teilweise indianischen Blutes Louisiana Red genannt wurde, verlor früh seine Eltern (sein Vater wurde vom Ku Klux Klan ermordert, als er fünf Jahre alt war), wuchs in Waisenhäusern und später bei seiner Großmutter auf, und bevor er es Anfang der 50er schaffte, sich von seiner Musik ernähren zu können, lernte er Zwangsarbeit (wegen Einbruchs) kennen und überlebte den Koreakrieg. 1975 sorgte ein fulminanter Auftritt in Montreux für seinen Durchbruch in Europa, wo er in Zukunft den Schwerpunkt seiner Aktivitäten hinverlegte; 1981 ließ er sich endgültig in Hannover nieder. Er machte Musik bis kurz vor seinem Tod, und man hörte auf jedem seiner unzähligen Provinzkonzerte, daß dieser Mensch den Blues gelebt hatte. Auf diesem klanglich exzellenten Mitschnitt von einer seiner ersten Deutschland-Touren auch. (2019)