Rezension

Darf’s auch etwas mehr sein? Für Billy Corgan war das immer schon eine rein rhetorische Frage. „Atum“, inhaltlich lose auf dem Pumpkins-Klassiker „Mellon Collie And The Infinite Sadness“ aufbauend, stellt selbst jenes 1995er Großwerk in den Schatten. Natürlich wartet man fast darauf, daß Corgan sich verhebt – macht er aber nicht. „Atum“ ist lang, aber auch groß, und oft grandios. Die Band, zu der nun erstmals seit 18 Jahren auch wieder Gitarrist James Iha gehört (Jimmy Chamberlin war ja schon 2018 zurückgekommen), demonstriert, was sie alles kann, und das ist eine ganze Menge zwischen Alternative Rock, dramatischer Psychedelia, Progressive und (inzwischen auch) Elektropop. Die Kombinationsmöglichkeiten gehen da schier ins Unendliche. Wirklich bemerkenswert aber ist, daß Corgan tatsächlich den Überblick behalten hat und das Monster-Album weder ausfranst noch auseinanderfällt oder gar in Langeweile verebbt. Ganz im Gegenteil findet sich hier eine Menge exzellentes und präzises Songwriting. Beeindruckende Leistung. (2023)