Daniel Kahn & The Painted Bird

Bad Old Songs

Label/AN:  Oriente, RIENLP1084
Format:  LP + CD

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Rezension

Böse Lieder gibt es bekanntlich nicht erst seit Nick Cave und den Bad Seeds, und selbst ein Heinrich Heine (dessen „Die alten, bösen Lieder“ von Robert Schumann vertont wurde und sich hier in einer faszinierenden Neuinterpretation wiederfindet) konnte auf eine uralte Tradition zurückgreifen. Der Klezmer ist vielleicht besonders reich an nachtschwarzem Liedgut, und wahrscheinlich liebt der Polit-Aktivist, Anarchist und praktizierende Jude Daniel Kahn, der 2005 von New Orleans (ursprünglich Chicago) nach Berlin zog, die Musik seiner Vorfahren deswegen ganz besonders. Die er auch auf diesem Album wieder nicht nur um etliche Eigenkompositionen bereichert, sondern auch um außergewöhnliche Bearbeitungen: Franz-Josef Degenhardt, Leonard Cohen (großartig-gruselig: „Story Of Isaac“!)und eben Robert Schumann haben eine derartige Interpretation ihrer Lieder wohl kaum im Hinterkopf gehabt, doch sie klingen hier, als könnten sie gar nicht anders gemeint sein. Klezmer-Puristen seien allerdings vorgewarnt: Zwar regieren die traditionellen Instrumente (Violine, Akkordeon), doch sind bei Kahn wilde elektrische Gitarren ausdrücklich zugelassen, wenn’s der Emphase dient, und gesungen wird auf englisch ebenso wie auf jiddisch! „Murder Ballads“ (um noch einmal auf Cave zurückzukommen) ganz eigener Art, und (buchstäblich) schrecklich anziehend… (2013)

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