Pedro Soler & Gaspar Claus

Barlande

Label/AN:  Infiné, iF1016LP
Format:  LP 180g + Download

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Rezension

Einzigartig. Schon die Entstehungsgeschichte ist bemerkenswert, denn die beiden Musiker sind Vater und Sohn, hatten aber viele Jahre nicht gemeinsam gespielt. Der eine, Jahrgang 1938, ist eine Legende des sogenannten Goldenen Flamenco-Zeitalters; einer der größten lebenden Meister der spanischen Gitarre. Der andere ist klassisch ausgebildeter Cellist, der aber die für ihn vorgesehene Konzert-Karriere als zu starr ablehnte und mit seinem Instrument um die Welt reiste, um dessen Möglichkeiten in immer neuen abenteuerlichen Umgebungen zu erweitern: Er spielte mit Avantgardisten in Tokyo und New York; mit Folk-Musikern in Mali und der Mongolei. Als sie sich nach Jahren wieder begegneten, war der ältere tief beeindruckt – und ein gemeinsames Projekt schnell beschlossene Sache. Das resultierende Album enthält weit mehr, als die ohnedies schon ungewöhnliche Kombination aus Flamencogitarre und Cello erwarten ließe; ist ein einzigartiges musikalisches Abenteuer, das die Grenzen des Flamenco weit hinter sich läßt. Gaspar Claus läßt sein Cello buchstäblich sprechen, entlockt ihm ungehörte Töne – man hört die Vielfalt seiner bisherigen musikalischen Arbeit in seinem Spiel. Dennoch entstand hier eine fast greifbar organische, körperliche Musik, nichts daran wäre gesucht oder bemüht originell. In Worte fassen läßt sich diese Musik allerdings ebensowenig, wie sie sich kategorisieren ließe: Selbst gegen großräumige Schubladen wie “Weltmusik” oder “zeitgenössische Musik” wehrt sie sich. Am besten sortiert man die Platte ganz zu Beginn der Sammlung ein – dann hat man sie auch immer griffbereit. Denn man wird diese eigenwillige Musik immer wieder hören wollen. Was im Übrigen auch deswegen ein besonderer Genuß ist, weil sich diese LP in Sachen Klang und Fertigung ganz bequem neben so ziemlich jedem audiophilen 40-Euro-Produkt sehen und hören lassen kann: Ein seltener Glücksfall! (2011)