Rezension
Das multinationale Trio des polnischen Klavier-Stars mit Lars Danielsson am Bass und dem israelischen Drummer Zohar Fresco feiert sein 20jähriges Bestehen mit einem Album, das nicht nur seine Meisterschaft bestätigt, sondern das sich durchaus als bahnbrechend und revolutionär erweisen könnte. Mozdzer löst darauf die mit Bach standardisierte temperierte Stimmung auf, spielt simultan zwei Flügel, von denen einer auf ein 440 Hz-, der andere auf 432 Hz gestimmt ist – oder einen, der die Oktave in zehn exakt gleiche Intervalle (dekaphonische Stimmung) unterteilt. Verblüffenderweise wird die Tonalität dabei nicht etwa aufgehoben, sondern ganz neu definiert. Danielsson navigiert auf Kontrabass und Viola da Gamba (beides bundlose Instrumente, die ja alle Möglichkeiten bieten) absolut souverän durch die neuen Welten, die sich dadurch auftun. Man kommt aus dem Staunen kaum heraus (unter anderem auch darüber, wie lyrisch und schön diese ungewohnte Musik ist!) – und muß dem Klappentext beipflichten: Dieses Album „reimagines what jazz can be“! Ein Meilenstein. (2025)