Nach Bruckner nun also Beethoven, um den man anno 2020 ja sowieso nicht herumkommt. Die Münchener Bigband, die ihren Jazz sehr überzeugend mit Dance-Grooves unterlegt, vermeidet allerdings souverän Klischees: Keine „Ode an die Freude“, kein Da-da-da-damm. Dafür eine Mondscheinsonate, die klingt, als hätte Moondog einen Disko-Hit geschrieben, den Allegretto-Satz der 7. Symphonie, zwei Sätze aus dem Streichquartett Nr. 14 und eine komplette „Sonata“ aus eigener Herstellung, bei der wiederum die Rückführung auf eine imaginäre Originalkomposition durchaus spannend wäre; die Harmonien sind allemal interessant genug. Aber das ist ja das Prinzip dieser 20köpfigen Formation: Daß ihre Musik für den Club genauso geeignet ist wie für den Kopf! (2020)