Dieses Jahr machen die Trondheimer ihr erstes Vierteljahrhundert voll. Wenn man daher von Bent Sæther, Hans Magnus „Snah“ Ryan und dem 2007 eingestiegenen Kenneth Kapstad diesmal ein selbst für diese Band besonderes Album erwartet – kein Problem, Motorpsycho liefern. Nach einer dunklen Drone-Ouvertüre (klang so das Universum vor dem Urknall?) läßt die Band ihrer bekannten Stilvielfalt freien Lauf, das ganze Spektrum an Psychedelia wird vor unseren staunenden Ohren ausgebreitet. Sabbath-Schwere, Westcoast-Leichtigkeit, zappaeske Avantgarde, die Improvisationsfreude der Grateful Dead und die kunstvollen Arrangements von Pink Floyd – natürlich nicht einfach nacheinander, sondern möglichst gleichzeitig und in allen erdenklichen Kombinationen und Gewichtungen. Und Motorpsycho zitieren auch nicht einfach, sie entwickeln die Ideen ihrer Vorgänger weiter. Zwar ist „Behind The Sun“ im Vergleich zum irrwitzigen Orchester-Jazz-Vorläufer „The Death Defying Unicorn“ vergleichsweise konventionell (da immerhin eindeutig als Rock-Album identifizierbar) – schwindlig darf einem dabei aber durchaus trotzdem werden… (2014)