Rezension
[Text: Sieveking Sound]
Wie schon bei den Aufnahmen mit seiner ersten Band ist Lou Reed auch mit „Berlin“ seiner Zeit um Jahrzehnte voraus. Obwohl das dritte Soloalbum des ehemaligen Velvet-Underground-Mitglieds bei seiner ersten Veröffentlichung 1973 abgelehnt wurde, landete es schließlich auf der Rolling-Stone-Liste der 500 besten Alben aller Zeiten und ist nach wie vor eines seiner am meisten gefeierten Werke.
Diese Rockoper, die sich auf drastische Weise mit reifen Themen auseinandersetzt, verbindet autobiografische Realität, poetische Freiheit und ehrgeizige Arrangements, um die Geschichte einer toxischen Beziehung eines Paares und ihrer Folgen zu erzählen. Produziert von Bob Ezrin und mit einer Reihe hervorragender Musiker, ist „Berlin“ eine emotional aufwühlende und klanglich eklektische Reise durch viele der schlimmsten Tendenzen des menschlichen Daseins.
Die Hybrid-SACD von Mobile Fidelity präsentiert diese bahnbrechende Aufnahme erstmals in audiophiler Qualität. Umfang, Ausgewogenheit und Weite von Ezrins explosiver Produktion treten in den Vordergrund. Ebenso wie die großzügige Räumlichkeit und Separation, die den Songs auch dann noch Luft zum Atmen lassen, wenn sich die Musik zu orchestralen Höhen aufschwingt.
Titel
1. Berlin
2. Lady Day
3. Men of Good Fortune
4. Caroline Says I
5. How Do You Think It Feels
6. Oh, Jim
7. Caroline Says II
8. The Kids
9. The Bed
10. Sad Song