Rezension
Nicht der legendäre Drummer, sondern die „Geheimwaffe“ der Oysterband, wo er meist als „Chopper“ vorgestellt wurde und vor allem Bass und Cello, aber bei Bedarf auch sonst alles, was Saiten hat, bediente. Die Liebe führte den Briten Mitte des Jahrzehnts nach Schweden, wo er sich in einem kleinen Haus am Waldrand niederließ – und von wo aus er nun seine Solokarriere beginnt, die bei einem hochbegabten Multiinstrumentalist und nicht zuletzt auch Sänger ja eigentlich überfällig ist. Der britische Folk bleibt dabei natürlich die Basis seiner Musik – aber Cooper hat keinerlei Bedenken, ihn mit klassischem Songwriter-Pop zu kreuzen oder auch mal mit karibischen Rhythmen zu würzen. Und man muß schon ein besonders bierernster Verfechter der reinen Lehre sein, um ihm dabei so etwas wie Verwässerung vorwerfen zu wollen – denn der Authentizität und Ehrlichkeit dieser Songs kann man sich kaum verschließen. Der Start in ein neues Kapitel ist Cooper (der vom Klavier bis zur Mandoline wirklich alles selbst spielt) damit nun auch musikalisch geglückt. (2018)