Rezension
Die wahrscheinlich funkigste LP des Impulse!-Katalogs, und im Grunde völlig untypisch für das Label. Das aber sehr stolz auf den Neuzugang war und den Gitarristen auf dem Cover als „An Impulse discovery“ vorstellte. Ganz neu war die Entdeckung freilich nicht, Brown war schon in den Mittfünfzigern Teil der Blues-Szene gewesen, hatte u.a. bei Johnny Otis, Etta James und Bobby Darin gespielt. Der Picking-Stil, den er auf „Chicken Fat“ erstmals auf Albumlänge vorstellen konnte, ist allerdings in der Zeit ziemlich einzigartig, etwas ganz anderes, als man es etwa vom Kollegen Grant Green kannte, eher „bouncy“ als flüssig: Browns Soul Jazz ist nicht elegant, sondern dreckig und tatsächlich funky as hell. In einigen Tracks hört man ihn auch im traditionellen Blues-Groove, nicht weniger beeindruckend. Zur Besetzung seines Quintetts zählen u.a. Organist Gerald Wiggins und Ronald Brown am (elektrischen!) Bass, außerdem Gitarrenkollege Herb Ellis, der ebenfalls den einen oder anderen bemerkenswerten Auftritt hat – insbesondere in den Nummern, in denen er auf einer in diesem Kontext kaum erwarteten zwölfsaitigen Akustischen zu hören ist. Unter Rare Groove-Aficionados ein geradezu heiliges Album, als Original in gutem Zustand kaum zu bekommen – und auch die letzte (kurzzeitig) erhältliche Vinylausgabe von 2007 findet sich kaum noch auf dem Sekundärmarkt. Die Neuausgabe wurde von Jack Whites Third Man Records gefertigt. (1967/2022)